Ein Abenteuer auf Kuba – Die Reisegruppe, die das Herz der Insel entdeckte

Es war ein milder Morgen, als eine Gruppe von sieben Touristen mit einem alten, quietschenden Reisebus in Havanna ankam. Der Busfahrer, ein beleibter Mann mit einem zerfledderten Strohhut und einem verschmitzten Lächeln, stellte sich als Ernesto vor und begrüßte die Neuankömmlinge mit den Worten: „Bienvenidos a Cuba! Hier gibt es mehr Salsa als Straßen und mehr Geschichten als Zigarren.“ Die Gruppe, bestehend aus Menschen unterschiedlicher Herkunft, Altersgruppen und Erwartungen, hatte keine Ahnung, dass diese Reise ihr Leben verändern würde.


Die Ankunft in Havanna

Die Reise begann im Herzen von Havanna, einer Stadt, die vor Leben nur so pulsierte. Die engen Gassen waren erfüllt vom Klang der Trompeten und Congas, die aus den offenen Fenstern drangen. Überall waren bunte Oldtimer zu sehen, die wie lebendige Relikte der 50er Jahre wirkten. Der Duft von frisch geröstetem Kaffee und frittierter Yuca erfüllte die Luft.

Zu den Touristen gehörten Julia und Markus, ein junges Paar aus Deutschland, das sich nach einer Auszeit von ihrem stressigen Büroalltag sehnte. Neben ihnen waren Sarah, eine abenteuerlustige Backpackerin aus Australien, und David, ein schweigsamer Fotograf aus Kanada, der stets mit seiner Kamera im Anschlag unterwegs war. Ergänzt wurde die Gruppe durch die 60-jährige Ruth, eine pensionierte Lehrerin aus England, die sich für Geschichte interessierte, sowie Leo und Anna, zwei lebenslustige Italiener, die jede Gelegenheit nutzten, um spontan zu tanzen.


Die Erkundung der Stadt

Die ersten Tage verbrachte die Gruppe damit, Havanna zu entdecken. Sie besuchten die berühmte Plaza de la Revolución, wo das ikonische Bild von Che Guevara auf einer Betonwand thronte, und spazierten durch die Kopfsteinpflasterstraßen von Habana Vieja. Ruth war begeistert von den kolonialen Gebäuden, die Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten erzählten, während David unermüdlich Fotos von spielenden Kindern und alten Männern machte, die Zigarren rauchten.

Eines Abends führte Ernesto die Gruppe in eine kleine Bar, die von außen kaum als solche erkennbar war. Drinnen spielte eine lokale Band, und die Stimmung war elektrisierend. „Das ist Kuba“, sagte Ernesto mit leuchtenden Augen, „pure Leidenschaft.“ Julia und Markus, die sich zu Beginn der Reise eher zurückhaltend gegeben hatten, wurden von Leo und Anna zum Tanzen gezwungen. Nach anfänglichem Zögern fanden sie Gefallen am Salsa-Rhythmus, und bald tanzte die ganze Gruppe.


Ein Ausflug ins Landesinnere

Nach ein paar Tagen in der Hauptstadt fuhren sie ins Landesinnere, in die grüne Provinz Viñales, berühmt für ihre Tabakplantagen und Karsthügel. Dort traf die Gruppe Don Carlos, einen alten Tabakbauern, der ihnen zeigte, wie er die berühmten kubanischen Zigarren von Hand rollte. Ruth, die nie im Leben geraucht hatte, probierte zögerlich eine Zigarre und sorgte für allgemeines Gelächter, als sie heftig husten musste.

Sarah, die Abenteurerin, konnte es kaum erwarten, die Landschaft zu erkunden. Sie überredete die Gruppe, auf Pferden durch die roten Lehmböden und grünen Täler zu reiten. Während die anderen vorsichtig und unsicher auf den Tieren saßen, galoppierte Sarah vorneweg, ihre Haare wehten im Wind, und sie schrie lachend: „Das ist das Leben!“


Das verlorene Dorf

Eines Nachmittags, während sie durch die Hügel wanderten, entdeckte die Gruppe ein kleines, abgelegenes Dorf, das nicht auf ihrer Karte verzeichnet war. Die Häuser waren einfach, aus Holz und Blech, und Kinder spielten mit selbstgebastelten Spielzeugen. Die Dorfbewohner begrüßten die Fremden mit einer herzlichen Offenheit. Eine Frau namens Marisol lud sie in ihr Haus ein und bewirtete sie mit frischen Mangos und einer einfachen, aber köstlichen Suppe.

Die Gruppe erfuhr, dass das Dorf nur selten Besuch von Fremden erhielt. Es gab keinen Strom, keine Telefone, aber die Menschen schienen glücklich. Julia und Markus waren tief beeindruckt von der Bescheidenheit und Zufriedenheit der Dorfbewohner. „Vielleicht jagen wir im Leben zu oft den falschen Dingen hinterher“, sagte Markus nachdenklich.


Trinidad: Die Perle der Kolonialzeit

Ihr nächstes Ziel war Trinidad, eine Stadt, die wie aus einer anderen Zeit wirkte. Kopfsteinpflasterstraßen, bunte Häuser und Pferdekutschen dominierten das Stadtbild. Die Gruppe mietete Fahrräder und fuhr zu einem nahegelegenen Wasserfall. Dort schwammen sie in einem kristallklaren Naturpool, umgeben von üppigem Dschungel.

Am Abend besuchten sie die berühmte Casa de la Música, wo sie sich unter freiem Himmel von Livemusik und tanzenden Einheimischen mitreißen ließen. Leo und Anna, die leidenschaftlichen Tänzer, stürzten sich sofort ins Getümmel und brachten den anderen bei, wie man sich in kubanischem Stil bewegt. Sogar der schweigsame David ließ sich überreden, zu tanzen, und Ruth konnte nicht aufhören zu lachen, als sie versuchte, seinen unbeholfenen Schritten zu folgen.


Ein Abschied am Malecón

Ihre Reise endete zurück in Havanna, am berühmten Malecón, der Uferpromenade, wo die Wellen gegen die alten Mauern schlugen. Die Sonne ging langsam unter, und die Gruppe saß auf der Mauer, während Ernesto ihnen eine letzte Geschichte über Kuba erzählte – über die Widerstandskraft der Menschen und ihre unerschütterliche Lebensfreude.

Jeder hatte etwas von dieser Reise mitgenommen: Julia und Markus fanden neue Perspektiven für ihr hektisches Leben, Sarah lernte, dass nicht jedes Abenteuer laut und wild sein muss, und David, der Fotograf, fand in den Gesichtern der Menschen eine neue Art von Schönheit. Ruth, die Geschichtsliebhaberin, erkannte, dass die wichtigsten Geschichten nicht in Büchern stehen, sondern in den Augen der Menschen, denen man begegnet.


Ein Stück Kuba im Herzen

Als sie am nächsten Morgen in den Bus stiegen, um zum Flughafen zu fahren, wusste die Gruppe, dass sie nicht nur ein Land bereist hatten, sondern auch ein Stück von sich selbst neu entdeckt hatten. Kuba hatte sie verändert – durch seine Musik, seine Menschen und seine unbändige Lebensfreude. Und während der Bus Havanna hinter sich ließ, summte Ruth leise eine kubanische Melodie, die ihr Ernesto beigebracht hatte.

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