Marc war kein gewöhnlicher Fitnessstudio-Besucher. Während andere schwitzten, um Muskeln aufzubauen, hatte er ein anderes Ziel: Frauen kennenlernen. Für ihn war das Gym nicht nur ein Ort des Trainings – es war sein Jagdrevier.
Die Strategie eines Fitness-Casanovas
Marc wusste genau, wie er sich präsentieren musste. Immer das perfekt sitzende Tanktop, genug Gewicht auf der Hantelbank, um beeindruckend zu wirken, aber nicht so viel, dass er ins Schwitzen geriet. Sein Geheimtrick? Gezielte Blicke im Spiegel – nie zu aufdringlich, aber gerade genug, um Interesse zu wecken.
Er hatte eine Regel: Nie direkt ansprechen – immer warten, bis sich die Gelegenheit ergibt.
Und sie ergab sich oft.
Die Eroberung an der Beinpresse
Eines Tages bemerkte er Lisa – lange braune Haare, durchtrainierte Beine, Kopfhörer in den Ohren. Sie schien fokussiert, ganz in ihr Training vertieft. Aber Marc wusste: Jede hat eine Schwachstelle.
Er wartete den richtigen Moment ab – sie kämpfte gerade an der Beinpresse, nahm die Kopfhörer ab, um durchzuatmen. Perfekt.
„Beeindruckend“, sagte er mit seinem charmantesten Lächeln. „Wie viele Kilo sind das?“
Lisa grinste. „Mehr als du schaffst, fürchte ich.“
Marc war begeistert. Er liebte Frauen mit Feuer.
Vom Training zum Date
Das Gespräch entwickelte sich, und bald fanden sie sich lachend am Wasserspender wieder. Er ließ seine ganze Routine ablaufen: ein Kompliment hier, eine humorvolle Bemerkung dort – und schließlich die entscheidende Frage:
„Lust, nach dem Training einen Smoothie zu trinken?“
Lisa überlegte kurz – dann nickte sie.
Treffer.
Erfolg und Rückschläge
Natürlich lief nicht immer alles perfekt. Manche Frauen sahen seine Masche durch und blockten ihn ab. Manche waren wirklich nur zum Trainieren da (was Marc immer wieder verwunderte). Und dann gab es jene, die er zwar beeindrucken konnte – die ihn aber dann selbst eiskalt abservierten.
Doch Marc ließ sich nicht entmutigen. Denn für ihn galt: Jede neue Trainingseinheit war eine neue Chance.
Das Ende eines Fitness-Playboys?
Eines Tages aber passierte etwas Unerwartetes: Marc verliebte sich. Diesmal war es keine schnelle Nummer, kein spontaner Flirt zwischen den Geräten. Nein, diese Frau – Julia – stellte ihn auf die Probe.
„Ich weiß genau, was du hier tust“, sagte sie schmunzelnd. „Und ich bin nicht interessiert.“
Aber genau das machte sie für ihn noch interessanter.
Zum ersten Mal ging Marc nicht ins Fitnessstudio, um jemanden zu erobern – sondern um eine Frau zu beeindrucken, die nicht so leicht zu haben war.
Vielleicht war seine Zeit als Fitness-Casanova ja doch vorbei.
Oder?
Die Herausforderung namens Julia
Marc konnte es nicht fassen. Zum ersten Mal hatte eine Frau ihn nicht nur abgewiesen, sondern ihn dabei auch noch durchschaut. Julia wusste genau, was er tat – und ließ sich nicht beeindrucken.
Aber genau das machte sie für ihn so faszinierend.
„Nicht interessiert“ – oder doch?
Marc wusste: Wenn er eine Chance haben wollte, musste er seine Strategie ändern. Keine plumpen Sprüche, kein Cool-Guy-Getue. Stattdessen versuchte er es mit etwas, das ihm bisher fremd war – Geduld.
Ein neuer Trainingspartner
Anstatt Julia direkt wieder anzusprechen, änderte er seine Taktik. Er tauchte zu denselben Zeiten im Gym auf, trainierte ernsthafter als zuvor – und wartete auf den richtigen Moment.
Eines Tages stand sie an der Klimmzugstange und kämpfte mit den letzten Wiederholungen. Er trat unauffällig daneben.
„Hey, du solltest die Schultern entspannen, dann hältst du länger durch.“
Julia musterte ihn misstrauisch. „Gibst du jetzt Fitness-Tipps, statt Flirts zu verteilen?“
Marc grinste. „Ich kann auch einfach helfen, wenn du willst.“
Sie rollte mit den Augen, aber ließ sich dann doch auf einen kleinen Technik-Talk ein.
Erster Punkt für Marc.
Das Spiel zwischen ihnen
Von da an sahen sie sich immer häufiger – zuerst zufällig, dann absichtlich. Marc merkte, dass er mehr wollte als nur eine schnelle Nummer. Julia forderte ihn heraus, sie spielte nicht mit, war nicht leicht zu beeindrucken.
Eines Abends, nach einem harten Workout, fragte er sie schließlich:
„Also, wie sieht’s aus? Lass uns mal außerhalb des Gyms treffen.“
Julia überlegte, lehnte sich dann mit einem Lächeln an die Wand. „Lass mich raten – du schlägst eine Smoothie-Bar vor?“
Marc lachte. „Ich kann auch ein richtiges Abendessen organisieren. Ganz ohne Protein-Shake.“
Sie musterte ihn einen Moment, dann nickte sie. „Okay, Marc. Aber nur, wenn du mich beim Armdrücken besiegen kannst.“
Marc starrte sie ungläubig an. „Das ist nicht dein Ernst.“
„Doch. Ich will sehen, ob du wirklich so stark bist, wie du tust.“
Marc wusste, dass er in der Klemme steckte. Er konnte nicht verlieren – aber auch nicht gewinnen, ohne sie zu vergraulen.
Ein Date, das anders lief als geplant
Am Ende ließ er Julia gewinnen – oder zumindest glaubte sie das. Sie lachte, er spielte mit, und sie verbrachten den Abend in einer kleinen Pizzeria, weit weg von Protein-Shakes und Hantelbänken.
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Marc das Gefühl, dass es nicht um den schnellen Erfolg ging.
Sondern um etwas, das wirklich zählte.
Zwischen Versuchung und Veränderung
Marc war überrascht, wie anders es sich mit Julia anfühlte. Keine oberflächlichen Spielchen, kein typischer Flirt, sondern echte Gespräche, echtes Interesse.
Doch eine Frage ließ ihn nicht los: War er wirklich bereit, sich zu ändern?
Die Rückkehr des alten Marc
Eines Abends, als Julia keine Zeit hatte, ging Marc wie gewohnt allein ins Fitnessstudio. Und da war sie – eine neue, attraktive Frau, die ihn im Spiegel ansah und leicht lächelte.
Sein altes Ich meldete sich: Ein kurzer Flirt hat noch niemandem geschadet.
Er überlegte kurz, doch dann erinnerte er sich an Julia. An ihr Lächeln, ihr Durchschauen seiner Masche, ihre Herausforderung.
Statt die Frau anzusprechen, konzentrierte er sich auf sein Training. Zum ersten Mal war das Gym für ihn wirklich nur ein Ort zum Trainieren.
Der Test
Ein paar Tage später traf er Julia wieder. Sie grinste. „Also, hast du neue Fitness-Bekanntschaften gemacht?“
Marc lachte. „Glaub mir, ich hab mich benommen.“
Sie musterte ihn, als wollte sie herausfinden, ob er die Wahrheit sagte. Dann nahm sie seine Hand.
„Gut. Denn ich hatte keine Lust, eine weitere Nummer auf deiner Liste zu sein.“
Marc zog sie näher. „Julia, ich hab nie eine Liste geführt.“
„Sicher“, sagte sie trocken.
Er küsste sie – und zum ersten Mal fühlte es sich nicht wie ein Spiel an. Es fühlte sich richtig an.
Das Ende eines Fitness-Playboys?
Marc hätte nie gedacht, dass ihn ausgerechnet das Fitnessstudio von seinen alten Gewohnheiten befreien würde. Doch manchmal trifft man die richtige Person am falschen Ort – oder eben am perfekten.
Von da an war Marc immer noch im Gym unterwegs. Doch diesmal nicht, um Frauen zu erobern.
Sondern um gemeinsam mit Julia zu trainieren.
ENDE.