Safari-Abenteuer in Sri Lanka

Lisa und Mara hatten schon immer davon geträumt, die Welt gemeinsam zu erkunden. Nach ihrem Studium hatten sie sich entschlossen, sich eine längere Auszeit zu gönnen. Als beide von einer Safari in Sri Lanka hörten, die durch den berühmten Yala-Nationalpark führte, waren sie sofort begeistert. Wilde Elefanten, Leoparden und tropische Landschaften – es klang wie ein Traum, der darauf wartete, erlebt zu werden.

Nach ein paar Tagen in Colombo und einer Zugfahrt mit atemberaubenden Ausblicken kamen sie in einem kleinen Resort am Rande des Nationalparks an. Ihr erster Tag war der Entspannung gewidmet – sie genossen die Sonne am Pool und probierten die lokale Küche mit Curry und exotischen Früchten. Doch schon am nächsten Morgen begann das Abenteuer: Mit einem offenen Jeep ging es hinein in die Wildnis.

Ihr Guide, ein freundlicher Einheimischer namens Sunil, begrüßte sie mit einem breiten Lächeln. Sie waren Teil einer gemischten Gruppe, die aus Reisenden aus verschiedenen Teilen der Welt bestand. Neben Lisa und Mara waren da noch fünf Männer, die offensichtlich alle Freunde waren und wohl Mitte fünfzig sein mussten. Sie waren gut gelaunt, erzählten Anekdoten aus vergangenen Reisen und schienen die Reise genauso zu genießen wie die beiden jungen Frauen.

Während der Safari bewunderten sie majestätische Elefanten, die gemütlich durch das hohe Gras streiften, und entdeckten sogar einen Leoparden, der faul auf einem Ast lag. Lisa und Mara schossen unzählige Fotos, während die Männer es vorzogen, die Momente einfach auf sich wirken zu lassen. Besonders einer der Männer, Paul, ein Architekt aus London, hatte ein Auge für Details und konnte die Landschaften und Tiere mit einer poetischen Gelassenheit beschreiben, die Mara faszinierte.

Nach einem langen Tag in der Wildnis kehrte die Gruppe ins Resort zurück. Lisa und Mara planten eigentlich, den Abend ruhig ausklingen zu lassen, doch die Männer luden sie ein, sich zu ihnen auf die Terrasse zu setzen. Ein kleiner Tisch wurde mit lokalen Snacks und einer Flasche Arrack, dem traditionellen Kokosnussbrand Sri Lankas, gedeckt.

„Ihr müsst das probieren!“, sagte Daniel, ein lebhafter Deutscher mit grauem Bart, der offenbar die Rolle des „Anführers“ der Männergruppe übernommen hatte. „Aber vorsichtig – das Zeug hat es in sich.“

Die Stimmung war schnell gelöst. Die Männer erzählten von ihren früheren Reisen – Wanderungen in den Alpen, Tauchausflügen auf den Malediven und einer Expedition nach Patagonien. Lisa und Mara lauschten fasziniert und konnten kaum glauben, wie viel die Männer schon erlebt hatten.

„Und was hat euch beide hierher verschlagen?“, fragte Paul schließlich.
„Ein bisschen Abenteuer, ein bisschen Natur, und vor allem wollten wir mal raus aus der gewohnten Umgebung“, antwortete Lisa.
„Und wie gefällt es euch bisher?“
„Es ist unglaublich“, sagte Mara. „Die Landschaft, die Tiere, und jetzt dieser Abend – das wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.“

Der Abend nahm eine lebhafte Wendung, als Daniel eine kleine Bluetooth-Box aus seiner Tasche zog und begann, Musik zu spielen. Es dauerte nicht lange, bis die Terrasse sich in eine kleine Tanzfläche verwandelte. Unter dem Sternenhimmel tanzten alle ausgelassen, lachten und ließen sich vom Rhythmus der Musik treiben.

Mara fiel auf, dass Paul trotz seines Alters eine erstaunliche Energie hatte. Er tanzte mit einer Leichtigkeit, die sie überraschte, und sein Humor brachte sie immer wieder zum Lachen. Lisa hingegen schien sich mit einem anderen der Männer, einem Italiener namens Marco, gut zu verstehen.

Irgendwann, als die Musik leiser wurde und der Abend in die Nacht überging, saßen sie alle wieder beisammen. Paul erzählte von seiner ersten Safari in Afrika vor zwanzig Jahren und wie sehr ihn die Natur seitdem fasziniert. Mara hörte ihm aufmerksam zu und merkte, wie angenehm sie seine ruhige, reflektierte Art fand.

„Ich bin froh, dass wir uns hier getroffen haben“, sagte er plötzlich und sah Mara direkt an. „Manchmal sind es genau diese unerwarteten Begegnungen, die einen Urlaub besonders machen.“

Mara spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, und lächelte verlegen. „Ja, das denke ich auch.“

Als die Nacht zu Ende ging, tauschten sie alle Nummern aus und versprachen, in Kontakt zu bleiben. Am nächsten Tag setzte die Gruppe die Safari fort, und obwohl Lisa und Mara am Ende des Urlaubs wieder ihre eigenen Wege gingen, wussten sie, dass diese Reise etwas Besonderes gewesen war.

Zurück in Deutschland erzählten sie ihren Freunden von der Schönheit Sri Lankas, den wilden Tieren und vor allem von diesem unvergesslichen Abend mit einer Gruppe älterer, aber junggebliebener Männer, die ihnen gezeigt hatten, dass das Leben voller Überraschungen steckt – wenn man sich nur darauf einlässt.

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